Sabato, 05 Giugno 2021 - 19:17 Comunicato 1431

Das neue Steuersystem für die Europäische Union? Es bedarf eines Standards

Die Höhe der Staatsverschuldung, die während der Pandemie erreicht wurde, macht es unmöglich, die alten Regeln wieder aufzunehmen, die durch den derzeit ausgesetzten Stabilitäts- und Wachstumspakt vorgegeben waren. Welche Lösungen sollte also die Europäische Union in den nächsten Jahren übernehmen? Olivier Blanchard, ein großer Experte der Volkswirtschaft, gab seine Lösung bei dem Gespräch preis, das im Amtsgebäude der Region stattfand und von Eva Giovannini, Journalistin der Rai, präsentiert wurde.

Die Verschuldung ist für Blanchard nicht das absolute Übel. Es gilt jedoch unbedingt zu vermeiden, dass ein Land in die Insolvenz geht. Diese Analyse (Sdsa) basiert auf der Wahrscheinlichkeit und dient zur Bewertung länderspezifischer Situationen. 

„Es ist undenkbar, dass eine einzige Norm festgelegt wird, die alles umfasst – erklärt Blanchard. Meiner Ansicht sollte ein Steuerstandard übernommen werden, der über eine Analyse der Nachhaltigkeit der Verschuldung eines jeden Mitgliedslandes messbar ist, der das Default-Risiko eines jeden Staates bewertet. Ich schlage vor, eine Kommission bei der EU einzurichten, die sich mit der Durchführung dieser Analyse befasst. Wenn eine Regierung die Prüfung nicht besteht, muss ihr der Weg empfohlen werden, den sie einschlagen soll. Wird keine Einigung herbeigeführt, kann man sich an eine Einrichtung wie den Europarat oder an einen Gerichtshof wenden, der für die Einhaltung des Standards sorgt. Auch wenn einige diese Analyse für schwierig in der Durchführung halten, denke ich, die EU sollte genau diesen Weg gehen“.

(fm)


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